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Zero Waste hat nun 6 "R" - Regeln

- 5+1: Zero Waste hat für uns nun eine Regel mehr: Reparieren! -

18.Dezember 2014 Nach knapp drei Monaten Mülldiät hat sich herauskristallisiert:

Zero Waste hat nicht nur fünf goldene "R"- Regeln, sondern sechs! Repair, also Reparieren, ist für uns noch eine ganz wichtige Säule. Somit ist für uns Zero Waste nun:

Refuse, Reduce, Reuse, Repair, Recycle, Rot

(ablehnen, reduzieren, wiederverwenden, reparieren, recyceln, kompostieren)

Bevor ich aus einem alten Leintuch, einer alten Strumpfhose eine Tasche, Taschentücher oder Ähnliches kreiere, sollte man versuchen es zu reparieren. Stopfen, Flicken, einen neuen Reißverschluss einziehen sind alles handwerkliche Fähigkeiten, die man aber leicht erlernen kann. Das Internet, insbesondere Youtube, bieten eine Menge kostenloser Anleitungen.

Wer das nicht will, hat aber auch noch die Möglichkeit es professionell reparieren zu lassen, wenn überhaupt möglich. Schneidereien reparieren ja auch, aber einen Toaster bekommt man professional selten repariert. Da helfen dann Repair - Cafés (Liste von Repair Cafés in ganz Deutschland) oder man bittet jemanden um Hilfe beim Reparieren und oder bietet einen Deal an: z.B. ich putze das Treppenhaus, du nähst mir den Reißverschluss ein.

Bei Autos, Fahrrädern, Waschmaschinen oder Computern ist das ja gang und gebe.

Natürlich ist es manchmal nicht ökonomisch etwas teuer reparieren zu lassen. Aber wie eben erwähnt, gibt es kostenlose Alternativen.

Bau Dir ein Reparaturnetzwerk auf

Natürlich kann man nicht alles lernen und bei manchen Sachen braucht man auch spezielles Werkzeug, das man sich nicht so einfach ausleihen kann, sondern für eine einmalige Reparatur anschaffen müsste. Das bringt wenig.

Viel besser ist es da, sich ein Reparaturnetzwerk auszubauen.

Was oft ein Problem ist: man weiß im Bekanntenkreis manchmal gar nicht, was die Leute alles können. Das ist oft ein ganzer Fähigkeitenpool! Vielleicht sollte man das einmal bei Gelegenheit ansprechen und vorschlagen, sich im Falle der Fälle gegenseitig mit Fertigkeiten auszuhelfen.

Das schweißt übrigens zusammen, wenn man sich gegenseitig hilft. Gebraucht zu werden ist ein wichtiges Gefühl bei Menschen. Es gibt Selbstwert, Selbstbewusstsein, Zufriedenheit, Zugehörigkeitsgefühl, Wertschätzung u.v.m.

Unterschätzt das menschliche Netzwerk nicht. Es ist eines der besten Möglichkeiten Müll zu vermeiden!


Anmerkung 2023: Zur damaligen Zeit waren wir der zweite Zero Waste Blog. Mit dem Begriff "Zero Waste" konnte kaum jemand etwas anfangen.

Ursprünglich kommt er aus den 70er Jahren und da gab es nur 3 Regeln. Refuse, reduce, reuse. Durch die Amerikanerinnen Amy Kast und Bea Johnson wurden recycle und rot bekannter. Und 2014 fügten wir noch reparieren hinzu.

Natürlich nutzt man es weiter. Aber nicht alles. Denn manchmal geht ein Bestandteil z.B. ein Schalter eines Toaster kaputt und den muss man dann ersetzen.

Er macht ja keinen Sinn solche Dinge wegzuwerfen und neu zu kaufen! Komplett neu zu produzieren mit Ressourcenverbrauch und Energieaufwand ist teilweise billiger als neu zu kaufen! Finde den Fehler!

Das darf nicht sein. Man muss die Möglichkeit haben Ersatzteile zu bekommen, denn ansonsten kann man oft nicht reparieren. Manchmal braucht man auch spezielles Wissen. Aber es gibt kaum einen professionellen Service.. Wenn es ein Reparaturangebot von den Firmen gibt, kosten sie so viel, dass es sich eher rentiert wegzuwerfen. Die EU will da nun gegensteuern mit einem Gesetz und dem Recht auf Reparatur.

In der EU entstehen jährlich 35 Millionen Tonnen Abfall, 30 Millionen Tonnen verschwendete Ressourcen und 261 Millionen Tonnen an Treibhausgas-Emissionen.

Mit dem Recht auf Reparatur sollen schätzungsweise über 15 Jahre 18,5 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen, 1,8 Millionen Tonnen Ressourcen sowie drei Millionen Tonnen Müll eingespart werden.

Ihr seht, wie wichtig Reparieren als tragende Säule für die Müllvermeidung ist. Deshalb ist das von vielen auch übernommen worden.

Ich setze mich nicht nur ehrenamtlich für das lokale Reparatur-Café mit Öffentlichkeitsarbeit ein, sondern möchte auch hier auf dem Blog mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema schüren!


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