- Unser liebstes Zahnpasta Rezept, das Ihr auch als Zahnpulver verwenden könnt -

4 gehäufte TL Schlämmkreide 3 EL Xylithol (Birkenzucker) 6-8 EL Kokosöl 8 Tropfen Minzöl (optional)
2017 Nach drei Jahren und Rumprobieren hat sich dieses als unser liebstes Rezept herausgestellt. Es erinnert uns auch noch sehr an die Zahncremes aus der Tube. Unsere Zahncreme ist ohne Natron.
Anmerkungen:
Zahnpulver
Wenn Ihr nur ein Zahnpulver herstellen wollt, dann lasst einfach das Kokos und Minzöl weg.
Wer gerne einen Minzgeschmack im Pulver haben möchte, kann diese auch mit getrockneter, kleingemörserter Pfefferminze herstellen. Auch andere Kräuter wie Salbei eignen sich und wirken leicht antibakteriell. Die Kräuter bekommt man getrocknet im Unverpackt-Laden (Liste mit Unverpackt-Läden) oder in einem Kräuterladen. Manche Apotheken füllen auch in mitgebrachte Gläser. Auch kann man sich Pfefferminze gut auf der Hausbank ziehen oder wild pflücken und trocknen.
Minzöl
Minzöl sorgt für frischen Atem und wirkt leicht antibakteriell.
Statt Minzöl könnt Ihr auch Nelkenöl o.Ä. verwenden. Kindern ist das oft zu scharf. Es kann gut weggelassen werden. Alles, was man nicht braucht, schont die Umwelt. Diese Öle bekommt Ihr in der Apotheke. Ätherische Öle sind ökologisch nicht unbedenklich. Viele mögen aber den Minzgeschmack, weil es sie an ihre alte Zahncreme erinnert. Aber es ist wirklich optional und ich lasse es auch gerne weg.
3 EL Xylithol (Birkenzucker)
Xylithol schmeckt süß, wie Zucker, kann aber von den Kariesbakterien nicht verstoffwechselt werden. Es wirkt karieshemmend und zahnschmelzaufbauend (vgl. Turkustudien). Bekannt ist Xylith auch als Wirkstoff in Zahnpflegekaugummis.
Birkenzucker bekommt man in Drogerien und Apotheken, meist leider in Plastik, dafür im Großpack. Möglicherweise ist teilen mit Freunden, Bekannten und Verwandten eine Möglichkeit. Ansonsten führen das auch manche Unverpackt-Läden. Online ist es ebenso oft zu bekommen, auch in Papier (Vgl. auch Liste mit Zero Waste Onlineshops).
Schlämmkreide
Schlämmkreide ist in unserem Rezept enthalten, weil es ein gutes und schonendes Schleifmittel ist, um Plaque zu entfernen. Außerdem wirkt es im Mund basisch, was den säureliebenden Kariesbakterienden den Nährboden nimmt.
Schlämmkreide bekommt man auch als Claciumcarbonat zu kaufen. Drogerien, Apotheken, manche Bioläden und Unverpackt-Läden führen sie. In Apotheken und Unverpackt-Läden kann man sie machmal, je nach Geschäft, grammgenau in mitgebrachte Gefäße bringen. Ansonsten kann man sich evtl. etwas größere Packungen auch in der Einkaufsgemeinschaft erstehen und aufteilen. Die Schlämmkreide lässt sich ja auch lagern.
Kokosöl
Öl in der Zahncreme? Ja! Das Kokosöl gibt der Zahnpasta die Konsistenz. Außerdem kennt man das Ölziehen auch aus der ganzheitlichen Naturheilkunde zur Stärkung der Mund- und Zahngesundheit. Kokosöl wird dazu gerne verwendet, da es leicht antibakteriell wirken soll.
Wer es lieber regional mag und auf die cremige Konsistenz verzichten würde, kann ohne Probleme auch zum Ölziehen auf Bio-Sonnenblumenöl setzen und mit den trockenen Zutaten als Zahnpulver arbeiten.
Das der Blog um im April 2023 umgezogen ist, sind hier noch keine Kommentare zu finden. Die wichtigsten Fragen habe ich Euch aber hier zusammengefasst.
Christina: Wie sieht es denn mit der Abrasivität von Calciumcarbonat aus? Habt Ihr dazu evtl Infos? Danke
Hallo liebe Christina,
die Schlämmkreide zum Zähneputzen ist sehr schonend. Man gibt für die Abrasivität, also die Reinigungs- bzw. Schleifwirkung, einen sogenannten RDA - Wert an. Liegt er unter 60 ist es schonend und gut geeignet für den Zahn. Der Wert für die Schlämmkreide liegt dabei zwischen 40 und 60. Sie ist also schonend und eignet sich sehr gut. Man findet sie übrigens auch ab und an in Zahncremes.
Liebe Grüße Stefanie
Nicole: Ich bekomme den Birkenzucker in dem Gemisch nicht aufgelöst. Muss ich dazu die Masse erhitzen?
Nein, das musst du nicht. Es ist im Mund in null komma nichts flüssig.
Herzliche Grüße Stefanie
Tanja: Hallo, ich möchte diese Zahncreme auch zubereiten. Mein Mann sorgt sich nur dass das Fluorid fehlt. Oder ist das irgendwie vorhanden?
Hallo liebe Tanja,
nein, in dieser Zahnpasta ist kein Fluorid enthalten, dafür aber Birkenzucker (Pentanpentol, auch bekannt als Xylith oder Xylithol). Seit 30 Jahren ist die karieshemmende Wirkung von Xylithol durch Studien belegt. Mehrere Forscher z.B. E.Söderling und K.K.Mäkinen geben immer wieder Forschungen zu diesem Thema heraus. Interessant war z.B. auch eine Studie mit schwangeren Frauen. Diese bekamen entweder Xylithol, Fluorid oder Chlorhexidin. Man verglich nach jeweils einem Jahr immer wieder das Kariesauftreten bei ihren Kindern. Nach zwei Jahren merkte man keinen großen Unterschied. Nach fünf Jahren aber hatten die Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Xylithol bekamen, um 70% weniger Karies als die aus Fluorid- oder Chlorhexidingruppe. Diese Studie ist z.B. aus dem November 2000 und ist nur eine von vielen Studien. Es gibt noch weitere und ist mitunter ein Grund, weshalb man Xylith eben auch in die Zahnpflegekaugummis gibt. Wenn Dein Freund aber trotzdem gerne Fluorid zusätzlich nehmen möchte, würden sich als Zero Waste Alternative auch Denttabs mit Fluorid an bieten. Diese gibt es z.B. in unverpackt-Läden. Unter dem Reiter einkaufen rechts in der Seitenleiste findest Du eine Liste mit Unverpackt-Läden bzw. zero waste - Onlineshops.
Liebe Grüße
Stefanie
Luise: Wieso nutzt ihr Schlämmkreide und nicht Natron?
Habe auf einder anderen Seite gesehen, dass Natron einen RDA-Wert von nur 7 haben soll. Trotzdem liest man immer wieder, dass Natron zu sehr abreibt. Ist das nicht erstmal ein Widerspruch?
Ich habe leider empfindliche Zahnhälse und versuche gerade eine sehr schonende Alternative zu finden und bin immer noch am grübeln ob Natron, Schlämmkreide oder doch weiße Tonerde.
Über deine Einschätzungen/Erfahrungen wäre ich dankbar.
Hallo liebe Luise,
wir nehmen Natron aus zwei Gründen nicht her. Der erste ist: als wir es ab und an hergenommen haben, war es ok. Regelmäßig brannte einfach der Mundraum. Wir haben es sehr niedrig dosiert und nicht mal pur hergenommen. Aber bei regelmäßiger Anwendung waren wir echt kein Fan. Bei Schlämmkreide ist das anders. Der zweite Grund: Unser Zahnarzt riet von Natron ab, da er meinte, dass es zu aggressiv sei. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu hatte er nicht. Die wären allerdings ganz hilfreich gewesen, denn diese Verwunderung über die Abrasivität bei Natron hatten und haben wir auch. Nachdem es für uns bei längerer Anwendung für das Zahnfleisch zu krass ist, haben wir uns dagegen entschieden und nutzen nun dieses Rezept, Birkenzucker pur und Denttabs zum Zähneputzen. Ich glaube, es gibt da mehrere Probleme. Das Erste ist: ich habe noch keine wissenschaftliche Einschätzung zur Abrasivität von Natron gefunden. Vermutlich liegt es auch an der Größe der Körnung. Aber einen Hersteller, der sein Natron ausdrücklich zum regelmäßigen Zahneputzen anbietet, fand ich bisher auch nicht und somit auch nichts zur Körnung geschweige denn des RDA-Wertes. Auch der RDA-Wert ist ja umstritten und oft nicht aussagekräftig. Noch dazu: schaut man sich den RDA-Wert von herkömmlichen Zahncreme an, dann sind sogar die nicht aufhellenden Sorten über dem empfohlenen Wert. Die Empfehlung meines Zahnarztes war darauf: verschiedene Zahncremes zu nutzen und nicht zu großen Wert darauf zu legen, sondern das Hauptaugenmerkt auf das mechanische Putzen, eine regelmäßige Kontrolle samt professioneller Zahnreinigung. Hilft Dir das etwas? Liebe Grüße Stefanie
Sofia: Aber wie geht das mit dem Kokosöl, das ist doch beim Zimmertemperatur fest? Wird es durchs Verrühren weicher? Und wie ist dann die fertige Zahnpasta, weich oder dann wieder fest?
Hallo Sofia,
Fragen sind doch da, um sie zu stellen!
Normalerweise ist das Kokosöl bei Zimmertemperatur zwar fest, aber nicht steinhart und so kannst Du es sehr gut verrühren. Wenn es gar nicht gehen sollte, stell es kurz in die Sonne, auf die Heizung oder erwärm es ein bisschen anderweitig. Aber in der Regel ist das bei Zimmertemperatur eine pastöse Angelegenheit!
Liebe Grüße
Stefanie
Judith: Ich kann in meiner Apotheke leichtes als auch schweres Calciumcarbonat bekommen. Welches ist denn jetzt das richtige für meine Zahnpasta?
Hallo liebe Judith,
bei meiner Apotheke hat sich die Frage gar nicht gestellt. Die wussten, da ja Zahnpulvermischungen oft daraus bestehen und von ihnen hergestellt werden, welche verwendet werden müssen. Bitte doch Deinen Apotheker das zu bestellen, was sonst auch in Zahnpulvern bzw. -cremes verwendet wird. Ich habe bei einer Chemikerin nachgefragt. Chemisch gesehen ist es das Selbe, es gibt nur die unterschiedliche Dichte an. Das ist wie bei Graphit und Diamant. Chemisch das Selbe, der Unterschied liegt in der Dichte. Mit Graphit kann man dann malen, der Diamant ist hart. Meine laienhafte Mutmaßung ist, dass man vermutlich die geringere Dichte braucht, allerdings obliegt das fachlich einfach dem Apotheker. Es gibt spezielle Schlämmkreide mit !feiner Körnung! speziell zum Zähneputzen von unterschiedlichen Firmen. Das müssten die eigentlich über ihren Computer in den Angaben ersehen können.
Ich hoffe, das hilft zumindest etwas weiter.
Liebe Grüße
Stefanie
Mirjam: Hallo liebe Inspiratorin:)
Ich habe die Zahnpasta nach eurem Rezept gemischt, und alle sind begeistert. Leider ist das Gemisch doch sehr fest, wir kratzen es mit dem Löffel aus dem Glas. Irgendwie unpraktisch. Wie macht Ihr das denn?
Hallo Mirjam,
Wenn es zu trocken und dadurch zu hart ist, würde ich mehr Kokosöl zugeben. Es kann aber auch an der Raumtemperatur liegen. Je kälter es ist, desto härter ist das Kokosöl. Ein Trick wäre, etwas geschmacksneutrales Öl wie Rapsöl zuzugeben. Das ist bei den Temperaturen flüssig und könnte im Winter die Zahncreme flüssiger machen. Da reichen schon kleine Mengen.
Herzliche Grüße Stefanie
Stephanie: Wie lange ist denn so eine selbstgemachte Zahnpasta haltbar?
Kann ich auch ultrafeine Heilerde, sowie Ingwerpulver und Nelkenpulver in die selbstgemachte Zahncreme dazugeben?
Hallo Stephanie,
bei selbstgemischten Sachen funktioniert meist die Regel: solange, wie die am kürzesten haltbare Zutat. Das wäre, wenn du die Paste machst, dann das Kokosöl. Da müsstest du halt auf dessen Haltbarkeitsdatum schauen. wichtig ist immer, die Zahncreme geschlossen zu halten. Du kannst auch ultrafreine Heilerde verwenden. Als Geschmacksträger kann man auch andere Öle verwenden als Pfefferminzöl. Das Nelkenöl in Deinem Fall würde sogar antibakteriell wirken!
Liebe Grüße
Stefanie
Tobi: ich vertrage Kokos nicht so gut und der Geschmack ist auch nicht meins. Gäbe es zum Kokosöl auch eine Alternative, die ich verwenden kann?
Hallo Tobi, das Kokosöl eignet sich halt wegen der cremigen Konsistenz bei Zimmertemperatur sehr gut. Ich habe auch schon nach einer Alternative geschaut, weil Kokosöl kein Standardprodukt in unserem Haushalt ist. Die Alternative, die mir einfällt, ist eben das oben genannt Pulver, also einfach ohne Kokosöl. Das ist vom Mundgefühl her sicher eine Umstellung, wenn man sonst Paste gewohnt ist.
Liebe Grüße
Stefanie
Babs: Darf man die Zahnpasta jedem Tag benutzen? Ich habe irgendwo gelesen, man soll Pasten mit Schlämmkreide mir einmal die Woche benutzen.
Und welcher Birkenzucker ist der richtige? Mit Mais oder ohne?
@Babs: Chemisch gesehen, kommt bei Birkenzucker das Gleiche raus. Ich tendiere eher zu Mais, da wir Bäume viel länger brauchen, um zu wachsen und wir bei weitem mehr abholzen, als wir nachwachsen lassen. Es gibt Birkenzucker aus Mais auch ohne Genmanipulation.
Ich kenne, die Empfehlung Pasten mit Schlämmkreide nur einmal die Woche zu nutzen, nicht. Ich nehme an, dass da auf den RDA-Wert angespielt wird, der die Abrasivität bewerten soll, also wie abschleifend etwas auf den Zahnschmelz wirkt. Dieser RDA - Wert ist nicht unumstritten. Ich finde aber, dass er trotzdem eine Richtlinie ist. Die Schlämmkreide, die wir benutzen hat einen RDA-Wert zwischen 40 und 60. Alles unter 60 gilt als zahnschmelzschonend. Alle Zahnpasten bis 70 sind empfehlenswert. Liebe Grüße Stefanie
Christina: Da ich als Studentin ein eher begrenztes Budget habe, würde mich interessieren, welche Variante die preiswertere ist? Tabs oder die Creme?
Hallo liebe Christina,
es kommt immer darauf an zu welchen Preisen du die Rohstoffe beziehst. Gerade bei Kokosöl kann die Preisspanne ja sehr unterschiedlich sein. Konventionell bis hin zu bio, fairtrade im Bügellglas. Die selbstgemachte Zahncreme ist meist gleich teuer oder günstiger.
Wichtiger wäre aber, mit was du gut zu recht kommst. Im Unverpackt-Laden ist es auch möglich, sich einfach erstmal nur 10 Stück zu holen und zu sehen, ob das passt.
Manchmal haben sie auch Birkenzucker zum Abfüllen. Ein Glas Kokosöl haben manche eh zu Hause oder man kann sich mal einen Esslöffel von einer Freundin zum Probieren leihen. Schlämmkreide ist sehr ergiebig und war bei meiner Apotheke auch in kleinen Mengen zu bekommen. Das kannst Du ja mal ausprobieren. Wenn Du beides magst, ist meist die selbstgemachte Zahncreme etwas billiger. Liebe Grüße Stefanie
Juli: Ich finde deine Ideen spitze aber ich finde keine Schlammkreide wo hast du sie den gekauft?
Hallo Juli,
Die bekommst du in jeder Apotheke. Wenn sie sie nicht vorrätig haben, können sie die über den Großhändler beziehen.
Liebe Grüße Stefanie
Wenn Ihr Fragen oder es schon ausprobiert habt, schreibt mir doch gerne in die Kommentare.