Resteverwertung mal ganz anders
Das waren mal die abgeschnittenen Enden mit Wurzeln von einer Frühlingszwiebel. Diese haben wir ins Wasser gestellt, da sie schon ein wenig eingetrocknet waren. Beim Wachsen konnte man von da an regelrecht zusehen Die Frühlingszwiebeln auf dem Bild sind nun vier Tage im Glas und sind dementsprechend nachgewachsen. Jetzt kommen sie demnächst ins Beet. Das Gleiche haben wir im November übrigens auch gemacht mit zwei Frühlingszwiebelenden. Klar, November ist nicht Pflanzzeit, schon gar nicht im Voralpenland, aber immerhin ist eine Zwiebel durchgekommen. Die andere hat sich wohl selbst kompostiert. Aber das wäre ihr ja eh geblüht, wenn wir nicht diesen Versuch gemacht hätten. :-) Für diese Methode muss man übrigens keinen Garten haben. Das geht auch auf dem Balkon oder an einem hellen Fensterbrett. Wie oft man mit einer Frühlingszwiebelwurzel auf diese Art verfahren kann, wird der Langzeitversuch zeigen. Oder hat das von Euch schon jemand häufiger geerntet? Mit Lauchzwiebeln hat das übrigens auch geklappt, allerdings wuchsen sie etwas langsamer.
Auch bei Kartoffeln, die ausgetrieben sind, machen wir das ab April. Die kommen dann in einen sehr großen Topf oder Kiste, der ca. 15 cm mit Erde befüllt ist. Hier kommen dann die ausgetriebenen Kartoffeln rein und werden erneut mit Erde bedeckt und angegossen. Sind die Blätter ca. 20 cm draußen, werden sie wieder mit Erde bedeckt, so dass nur noch die obersten Blätter herausschauen. So verfährt man bis der Topf bis oben hin voll ist. Schließlich lässt man sie wachsen. Durch diese Prozedur bildet die Kartoffelpflanze mehr Kartoffeln aus, als wenn man sie nicht immer wieder anhäufeln würde und hat somit einen höheren Ertrag. Die Töpfe oder Kisten haben wir vor dem Haus und auf dem Balkon in der Sonne stehen. Das machen wir schon seit einigen Jahren und können ein paar eigene Kartoffeln ohne viel Zutun ernten. Unser Versuch mit einem Kartoffelturm ist übrigens kläglich gescheitert. Die Wühlmaus hat hier zugeschlagen, so dass wir nur einen halben Kübel Kartoffeln ernten konnten. Bei den Töpfen und Kisten ist das glücklicherweise noch nie passiert. Zugegeben, das ist eine ungewöhnliche Form von Reusing (Wiederverwenden, dritte Säule bei Zero Waste). Aber sie hat Vorteile: Erstens kann man ein wenig Geld sparen, man weiß, wie das Gemüse angebaut wurde, und regionaler geht es ja nicht. Wir machen das ganz gerne mit den Kindern. Sie haben ihr "Kinderbeet" (ok, eher ein großer Topf:-)) und lernen so, dass Obst und Gemüse nicht selbstverständlich ist. Man muss es gießen, gegebenenfalls vor Schädlingen bewahren und sie lernen den Respekt vor der Pflanze und der Umwelt. Den Stolz und die Freude über die Ernte muss man ja nicht extra erwähnen. Kennt ihr noch Gemüsesorten, die man weiterwachsen lassen kann statt zu kompostieren und bei denen sich das auch lohnt? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
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