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Tipps für den Schulanfang - Zero Waste schon zum Schulstart

Setze auf recycelbare Materialien:


Dosenspitzer aus Holz und Karton, ein Stift und eine normaler Spitzer aus Holz und Metall

Nicht alles aus Plastik ist recycelbar. Nur Verpackungen aus Plastik sind im Dualen System mit inbegriffen. Sie dürfen in die gelbe Tonne oder zum Recycling beim Wertstoffhof abgegeben werden.

Kauft ihr aber nun ein Lineal aus Plastik oder einen Spitzer, so wird das nicht recycelt, sondern verbrannt. Es ist schließlich keine Verpackung, sondern das Produkt selbst.

Die Alternative: Es gibt Spitzer aus Karton und Holz, sowie etwas Metall zum Anspitzen. Die sind gut auseinandernehmbar und können getrennt zum Recycling gegeben werden. Abgesehen davon bestehen sie z.T. aus nachwachsenden Rohstoffen.

Die Spitzer kann man übrigens auch noch richtig schön mit Farbe gestalten.

Wenn ihr mehr zu nachhaltigen Schulmaterialien wissen wollt: Hier habe ich euch eine Liste samt Bezugsquellen erstellt: Malen und Schreiben mit Zero Waste Stil.


Achte bei Heften, Papierumschlägen und Co auf den Blauen Engel!

das blaue Engel Siegel ist ein blauer Kreis mit der Aufschrift blauer Engel - das Umweltzeichen. in der Mitte ist ein stilisierter Engel, um den Getreideähren kreisen

So kannst du mit Schulfheften und Bürobedarf aus Papier  

👉 15% CO2 sparen

👉  68% Energie  

👉 78% Wasser  

👉 100% Holz

Das Beste: du musst dafür keinen Cent zusätzlich ausgeben. Ich habe extra Stichproben gemacht und man bekommt Hefte, Papier etc. für den gleichen Preis.


Der blaue Engel hat noch viele weitere Nebeneffekte. Wenn sie dich interessieren, lies gerne hier nach.


Setze auf langlebige und gute Qualität:

Brotboxen aus Plastik werden im Schnitt nur 5 Jahre verwendet.

Sie sind zusätzlich keine Verkaufsverpackung und werden deshalb nicht recycelt.

Auch schlecht: Aus Kunststoffen können Schadstoffe migrieren und in das Essen übergehen. Das muss nicht deklariert sein. Bis zu 80% können Zusatzstoffe dem Kunststoff beigesetzt sein. Einige wie Bisphenole, Phtalate und andere Weichmacher sind gesundheitsschädlich, insbesondere für Kinder in der Entwicklung, weil sie das Hormonsystem stören.

Des weiteren wird sich beim Öffnen der Plastikbrotbox immer wieder Mikroplastik ablösen. Das ist meist in einem Bereich, der nicht für das Auge sichtbar ist. Das heißt aber nicht, dass das kein Problem ist. Ganz im Gegenteil: Kunststoffe unter einem Mikrometer können potentiell in den Körper eingebaut werden und dort gesundheitlichen Schaden anrichten.

Man hat Kunststoffe schon im Gehirn, in der Plazenta, im Hoden, im Blut, im Darm, in der Lunge etc. gefunden. (Mehr zum Thema Mikroplastik findest du hier)

Wenn Du also eine gesundheitlich unbedenkliche Brotbox suchst, wäre es am besten auf lebensmittelechten Edelstahl (18:10) zu setzen.

Brotboxen aus Edelstahl, eine Banane und eine Trinkflasche aus Edelstahl
keine Werbung, alles selbst gekauft

Übrigens auch bei der Trinkflasche. Achte darauf, dass sie möglichst wenig Plastik beinhaltet. Aluminium ist nicht geeignet, da schnell die Grenzwerte bei Kindern erreicht sind, insbesondere wenn man säurehaltige Getränke einfüllt. Das muss nicht Limo sein, sondern es reicht schon Schorle oder ungesüßter Tee. Auch die haben Säure drin.

Glasflaschen sind oft in Schulen verboten. Der Grund: Glasbruch kann zu Verletzungen führen.

Deshalb greift man meist auf lebensmittelechten Edelstahl zurück.


Kaufe gebraucht:

Überlege Dir, was Du unbedingt neu brauchst und was für dich auch gebraucht in Frage kommt.

rote Schultasche
Schultasche meiner Kids. Im Vordergrund ist Pflanzenmilch- Reis, den ich vorgekocht hatte. Den hatten sie in der Schule dabei samt Löffeln. Ja, kam heil nach Hause und nein, nicht in allen Schulen ist Glas verboten.

Muss der Schulranzen unbedingt neu sein?

Viele wechseln nach der Grundschule den Schulranzen. Nach vier Jahren ist er aber nicht unbedingt kaputt und zum Teil sind kaum Makel zu finden.

Vielleicht wäre es eine Option ihn second hand zu kaufen. Es wird selten gemacht, aber warum nicht? Teilweise werden sie tiptop am Straßenrand verschenkt, aber auch auf Plattformen, Flohmärkten etc. bekommt man leicht einen.

Wir haben unsere Schultaschen für den Schulstart auch gebraucht bekommen.

Laut einer Aufstellung des Sparkassenverbands geben Eltern im Durchschnitt 970 Euro für die Einschulung aus. Da ist Essengehen für die Einschulungsfeier etc. noch gar nicht drin.

Ein Schulstart muss nicht so ausarten. Das Geld könnt ihr auch anlegen oder euer Budget entlasten oder ihr investiert in nachhaltige Dinge und löst eine Kettenreaktion beim Müllsparen aus. (Das habe ich mal hier gezeigt.)


Nutze weiter!

Vor dem Schulstart bekommt man oft eine große Liste mit Dingen, die man besorgen soll. Nicht alles muss neu gekauft werden.

Ihr habt schon einen Turnbeutel? Nutzt den. Er muss nicht zum Schulranzen passen - dafür gibt es kein Gesetz. Er muss nur praktisch sein.

Ihr braucht einen Schwamm oder Lappen für den Malkasten? Dann nutzt ein altes Handtuch oder ein altes Mulltuch. Ihr könnt das auch auf die gewünschte Größe mit einer Zickzackschere zuschneiden, damit die Ränder nicht ausfranse oder oder näht sie gleich um.

Habt ihr keine Möglichkeit dazu, fragt im Bekanntenkreis nach oder der Elterngruppe. Irgendwer kann da sicher mit einer Schere oder mit Nähkünsten aushelfen.

Sowas muss nicht neu sein. Das ist ein Lappen und wird vielleicht zweimal im Jahr verwendet in der Schule.

Checkt eure Schulsachen vom letzten Jahr und nutzt sie weiter. Die wenigsten Lehrer erwarten, dass die Kinder jedes Jahr ein neues Set Stifte bekommen. Sie erwarten nur, dass sie funktionieren. Ist der Stift einen Zentimeter runter geschrieben, macht das nichts. Auch eine Stiftverlängerung ist ok, wenn euer Kind damit klar kommt.

Buntstifte mit Stiftverlängerung aus unbehandeltem Holz

Ihr braucht keine Angst haben, dass euer Kind schlechtere Noten bekommt, nur weil nicht alles neu ist.

Auch Lineale und Federmäppchen können mit einem Schwamm wieder sauber gemacht werden. Mit Spülmittel oder Schlämmkreide bekommt ihr viel sauber. Übrigens auch den Schulranzen.

Was soll ich machen, wenn eine Lehrkraft unbedingt ein spezielles Produkt will?

Sucht das Gespräch und fragt, warum.

Beispiel: Eine Lehrerin wollte unbedingt Plastik-Heftumschläge. Ich habe daraufhin vorsichtig das Gespräch mit ihr gesucht und ihr unsere Papierumschläge in guter Qualität gezeigt. Ich habe erklärt, warum ich sie besser finde und lieber die nutzen wolle. Was ist passiert? Seitdem empfiehlt sie genau die. Ihr waren zu der Zeit nur die "lapprigen, dünnen" Heftumschläge aus Papier bekannt, die schon beim Anschauen auseinanderfallen. In den selbstgemachten Heftumschlag aus Stoff hatte sie sich gleich "verliebt". Es lohnt sich also ein Gespräch.

Mehr zum Thema Heftumschläge samt Bezugsadressen findet ihr hier.



Gebt weiter!

Und das ist auch noch ganz wichtig, um Müll und Ressourcen zu sparen.

Wenn Euer Turnbeutel zu klein für die Quadratlatschen geworden sind, gebt ihn weiter.

Ihr wechselt den Schulranzen auf einen Rucksack für die weiterführende Schule, gebt ihn weiter!

Der Block mit einer Lineatur für Zweitklässler ist noch fast voll und ihr dürft ihn in der dritten Klasse nicht weiternutzen - gebt ihn weiter!

Der Füller war doch nicht der passende - gebt ihn weiter!

Die Hallenturnschuhe mit der hellen Sohle wurden nur fünf Mal angezogen und passen nicht mehr - gebt sie weiter!

Ihr könnt sie second hand verkaufen über Kleinanzeigen, vinted oder andere Plattformen, auf Basaren und Flohmärkten, in Whatsapp Gruppen, im Status Eurer Messenger, verschenken, einen Aushang im Kiga oder in der Schule am schwarzen Brett machen, an Sozialkaufhäuser weitergeben, an den Straßenrand (auf eurem Grundstück allerdings) stellen etc....

Wenn Ihr weitergebt, entsteht einerseits weniger Müll. Andererseits wird auch weniger produziert. All das braucht Ressourcen und hat einen unsichtbaren "Müllrucksack" mit Chemikalien, C02, Umweltbelastungen etc. Das umgeht ihr, wenn ihr weitergebt.


Nachhaltige Ideen für die Schultüte

In einer Schultüte waren früher vor allem Süßigkeiten drin. In manchen Gegenden hieß sie deshalb "Zuckertüte".

Heute wird der Inhalt freier gestaltet. Aber teilweise artet es wie Weihnachten aus.

Das muss es aber nicht.

Ich würde euch empfehlen, etwas hinein zu geben, was das Kind für die Schule benötigt oder etwas, was es generell gebrauchen kann. Und ja, es können auch Leckereien sein, wenn das für euch ok ist.

Holzstifte in Neonfarben gelb, grün, blau

Hier ein paar Ideen:

  • Spezielle Stifte: Hier könnt ihr besondere Farben auswählen, die nicht in der 10er oder 12er Packung Buntstifte drin sein wie lila, türkis, gold, silber, neonfarben oder "hautfarben". Die bekommt ihr einzeln im Schreibwarenladen.

  • ein Freundebuch für die Schule

  • ein besonderes Hausaufgabenheft - das brauchen sie nämlich in den ersten Wochen in der Regel noch nicht. Aber es gibt toll gestaltete mit Rätseln und Witzen. Da machen Hausaufgaben gleich mehr Spaß.

  • ein Kartenspiel. In den Pausen wird bei schlechtem Wetter z.B. gerne Quartett gespielt. Das gibt es mit Fußballern, Autos, Pferden und Katzen. Achtung: Sammelkartenspiele sind in den meisten Schulen nicht erwünscht.

  • Haargummis und Haarbänder. Bei langen Haaren ist es Plicht sie beim Sport akribisch zusammenzubinden. Da ist es gut, man hat eine schöne Auswahl, die gut hält.

  • Reflektoren für den Schulranzen oder die Kleidung. Auch kleine Lichter als Anhänger eignen sich. Achtet dabei darauf, dass die Batterien auswechselbar sind. Ansonsten ist es ein teurer und kurzer Spaß. Im Winter werden die Kids damit besser gesehen. Die Lichter sind auch praktisch in der Dämmerung, wenn sie ihre Dauer-Fahrkarten suchen und beim Einsteigen in den Bus zeigen müssen.

  • Magneten für die Magnettafel. In weiterführenden Klassen werden solche Magnettafeln empfohlen oder sogar verlangt. Damit sollen sich die Kids einen übersichtlichen Lernplan machen können und sich selbst beim Lernen unterstützen

  • eine Uhr.

  • Gummiband für Gummitwist für die Pausen

  • Kleine Lern- oder Konzentrationsspiele wie Halligalli, das Neinhorn, Memory oder die verschärfte Version Memoarrr, Wortfix, Frechdachs, Mäusejagd, Hexentanz, Geistesblitz, krasse Kacke oder Mogelmotte. Die sind als Belohnung oder zwischen den Hausaufgaben als Auflockerung bei manchen Kindern ein Gamechanger.

  • ein Hörspiel zur Entspannung nach der Schule

  • Stempel: z.B. mit Buchstaben. Es gibt auch welche, aus denen man sich individuelle Mandalas Stempeln kann.

  • kleine Visitenkarten, damit sie leichter Kontakte austauschen können, wenn sie noch nicht schreiben und lesen können.

  • ein bequemes Sitzkissen für den harten Stuhl in der Schule

  • ein Headset - sie dürfen oft im Laufe des Schuljahres am Tablett Übungen machen, wenn sie mit ihren Aufgaben schon fertig sind oder trainieren generell am Tablett z.B. Anton. Damit sie andere Kinder nicht stören, wird das Headset von den Lehrkräften im Laufe des Schuljahres oft verlangt


Habt Ihr noch Ideen für einen nachhaltigen Schulstart oder die Schultüte?

Dann schreibt sie gerne in die Kommentare!



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