Ich habe Vertikalbeete in fast allen Himmelsrichtungen.
Das macht Sinn, denn im Winter eignet sich z.B. Ost- und Westausrichtung am besten für Wintersalate. Im Sommer sind natürlich beide gefragt, aber auch der Süden.
Vertikalbeet mit Südausrichtung
Das hier ist mein Vertikalbeet im Süden. Allerdings bekommt es nur 3-4 Stunden Sonne ab Mittag trotz Südausrichtung. Das liegt daran, dass die dichte Bebauung mit Häusern und aber auch Bäume so lange Schatten machen.
Dies ist die geordnetere Variante. Dabei habe ich ausnahmsweise auf Farben und einheitliche Bepflanzung geachtet. Beispielsweise, dass in einer Reihe vorallem Pflanzen mit hellgrünen Blättern wachsen, in einer Reihe nur rot-braune und einmal gemischt. Das ergibt ein ruhigeres Bild fürs Auge. Zumindest auf Fotos. In Realität wirkt es eher langweilig, finde ich. Aber das ist Geschmackssache.
Aber es hat sich ohnehin wieder Winterpostilein überall eingeschlichen (er ist in der 2.und 3. Reihe komplett, 5. und 6. Reihe). So ist das Beet ohnehin nicht perfekt farblich abgestimmt. Das kommt daher, dass Winterpostilein oder auch Portulak sich selbst aussät, wenn man ihn ausblühen lässt. Ich habe ihn mittlerweile überall in der Erde. Man kann ihn zwar gut umsetzen, aber ich lasse ihn oft an Ort und Stelle. Er stört ja nicht. Ganz im Gegenteil. Soll er doch wachsen, wenn er so gut schmeckt! Er hat einen tollen nussigen Geschmack. Wenn man ihn im Winter mit Rauke, Walnüssen und eventuell Orangen oder Datteln kombiniert, ist das ein richtiger Angeber-Salat. So lecker!
Generell: Wenn man es gerne ruhig und geordnet mag, dann sollte man immer in Reihen arbeiten. Entweder senkrecht oder waagrecht.
Ihr könnt euch da auch gute Beispiele in meinem ersten Beitrag über Vertikalbeete ansehen.
Das Foto ist übrigens von Anfang April. Es sind fast nur Wintersalate zu sehen.
In der oberen Reihe habe ich viele Federkohlarten. Sie gibt sie in grün oder auch in Rottönen (z.B. Rouge metis). Aufgelockert ist es mit Red Giant, da der beide Farben beinhaltet und ganz links einem Strauchbasilikum. Den traue ich mich schon im April zu setzen, da er Temperaturen bis knapp zum Gefrierpunkt unbeschadet aushält und erst recht an der Hauswand. Dort ist es bis zu fünf Grad wärmer.
Vertikalbeet mit Westausrichtung am Balkon
Generell kann man die Saison durch Gärtnern an der Wand um ein paar Wochen verlängern.
So gedeiht z.B. das Vertikalbeet im Westen am Balkon sehr gut. Hier habe ich ab Mittag Sonne. Im Winter nimmt das Dach und die Nachbarshäuser einiges an Sonneneinstrahlung zusätzlich weg. Aber für Wintersalate ist das nicht schlecht.
Aber auch der Norden kann sich sehen lassen. Hier bekommen die Pflanzen allerdings weniger Sonne ab, weshalb ich dort auch keine Winterheckzwiebeln gesetzt habe. Ausgesät wurde in dem Fall im Februar bzw. wurden die Pflanzen Anfang März gesetzt. Das Video ist von Ende März.
Im Osten bekommen die Pflanzen bei mir im Frühjahr und Winter am meisten Licht ab.
Das Bild ist von Anfang April. Hier ist alles wild durcheinander von Asiasalaten, Pflücksalaten, Strauchbasilikum, Thymian, Majoran, Grünkohl, Palmkohl, Kohlrabi, Estragon oder Borretsch.
Ich habe euch dazu ein Video gemacht. Das hattet ihr Euch auf Instagram von mir gewünscht.
Man kann natürlich Vertikalgärten auch mit vielen Blühpflanzen gestalten. Für mich ist es aber praktisch, essbare Pflanzen zu haben. Erstens spare ich mir Geld und Verpackung. Zweitens habe ich immer frische und regionale Kräuter und Salate zu Hause und kann mir so auch Einkaufswege sparen. Da ich auch besonders winterharte Salatarten und Gemüsesorten achte, habe ich auch im Winter immer Vitamine vor der Haustür.
Wenn Ihr übrigens Asiasalate, Grünkohl oder Rosenkohl ausblühen lasst, habt ihr eine unglaubliche Blütenpracht. Ich verstehe gar nicht, warum das nicht schon lange Tulpen etc. abgelöst. Man setzt die Sorten ab Herbst, erntet den Winter über und freut sich dann an der üppigen Blüte. Hier tummeln sich eine Vielzahl an Insekten an den gelben Blüten. Eine Tulpe kann da nicht mithalten. Außerdem bekommt ihr diese Gemüsesorten leichter als eine Tulpe in Bio-Qualität. Tulpenzwiebeln sollte man immer bio kaufen. Im konventionellen Anbau werden sie oft mit Neonikotiden behandelt (schädlich für Insekten). Diese können sich offensichtlich auch wieder in der Blüte wieder finden. Damit sind sie zumindest im ersten Jahr kontraproduktiv. Da hat man mehr von Gemüsesorten.
Wenn Ihr noch Fragen zum Vertikalbeet habt, könnt ihr mir gerne schreiben. Entweder über Kontakt oder hier unten in den Kommentaren. Dann sehen die Antworten auch die anderen.
Wenn Ihr diesen Tipp hilfreich fandet, dann teilt gerne den Beitrag!
Wenn ihr keine praktischen Zero Waste Tipps mehr verpassen wollt, könnt ihr euch bei meinem kostenlosen Newsletter anmelden. Hier bekommt ihr ausschließlich Blognews zugeschickt.
Comentários