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Zero Waste an Halloween - Deko, Bonbons und Kostüme

Amerikanisch anmutendes Haus mit Halloweendeko: Viele leuchtende Kürbisse, schwarze Vögel und Lichterketten

Zero Waste an Halloween ist gar nicht so einfach.

Natürlich stellt sich die Frage: Muss ich alles mitmachen? Ich finde nicht. Aber wenn man Kinder hat, kommt man da oft nicht aus. Bei uns fing es in der Coronazeit an. Da wurde während des Lockdowns eine Möglichkeit für Kinder gefunden, kontaktlos herumzugehen. Aus Langeweile und "Mitleid" willigten wir ein. Das wurde so schön gemacht mit Deko und stimmungsvoller Beleuchtung, dass die. KIids die nächsten Jahre wieder Bonbons jagen gehen wollten.

In unserer Nachbarschaft gibt man sich da für Kinder richtig Mühe. Klar, sammeln sie Süßigkeiten, die in den meisten Fällen stark verpackt sind. Aber es wird nicht so krass übertrieben, wie in Amerika. Stattdessen treffen sich die Leute auf der Straße, reden und freuen sich über die tollen Kostüme. Die Stimmung ist hier so schön, dass ich gut verstehen kann, dass die Kinder Halloween lieben.

Wer darauf verzichten kann, tut es am besten. Das ist sicher am nachhaltigsten.

Für alle anderen gibt es hier Tipps zur "Schadensbegrenzung".

Am einfachsten gestalteten sich die Kostüme, fand ich.


Halloween Kostüme - am besten second hand.

Denn wir hatten einige von Fasching über und die kann man an Halloween meist genauso verwenden. (Reusing- eine Säule von Zero Waste)

Wir haben sie in erster Linie gebraucht gekauft. Das hat mehrere Vorteile. Einerseits wurden die Kostüme nicht extra produziert. Andererseits sind auch schon einige Schadstoffe ausgewaschen. Leider sind die meisten Halloween-Kostüme sehr belastet - teilweise mit gesundheitsschädlichen Chemikalien.

Sie werden in der Regel günstig produziert, denn meistens schlägt doch der Preis die Qualität.

Sie bestehen dann auch noch aus Kunstfaser, was weder gut für die Gesundheit noch für die Umwelt ist. Beim Waschen und Trocknen entsteht Mikroplastik. (So viel Mikroplastik entsteht durch deine Klamotten)

Kauft also lieber Secondhand und verkauft die nicht mehr gebrauchten Kostüme, wenn die Kinder herausgewachsen sind. Natürlich ist auch verschenken okay.


Kleiner Tipp, man kann aus einem alten weißen Leintuch auch sehr einfach ein Geisterkostüm schneidern. Von wegen Schneidern! -Eigentlich braucht man nur eine Schere für die Augen .


Halloween Dekoration

In Amerika gibt es ja wahnsinnig imposante Halloween-Dekorationen. Das ist hier in Deutschland noch nicht so üblich. Die vielen Mühen, die sich die Amerikaner hier einfallen lassen, tragen natürlich zu einer tollen Stimmung bei. Die Frage ist aber: muss es so over the top sein?

Geht es bei Halloween wirklich nur um Konsum und die krasseste Dekoration? Oder geht es darum, zusammen zu sein, zusammen etwas zu erleben, sich zu verkleiden, zusammen Spaß zu haben und sich zusammen zu gruseln?

Ich meine, es geht eher um Letzteres. Deshalb halte ich es bei der Dekoration auf ein Minimum reduziert. Neu gekauft wird an Dekoration gar nichts. Auch second hand habe ich nicht einmal etwas gekauft, obwohl das auch eine Möglichkeit wäre.

Ich machte die Deko aus Sachen, die ich eh schon zu Hause hatte.

Hier ein paar kleine Inspirationen.


Die Geisterlichterkette

Wir haben eine Lichterkette aus Joghurtbechern gebastelt. Natürlich sollte man Joghurt lieber in Mehrweg kaufen. Wer aber Veganer ist oder wie ich eine Milcheiweißallergie hat, bekommt auch 2024 veganen Joghurt nur in Plastik.

Ihr braucht:

👻 weiße Joghurtbecher- als Eure Geister.

👻 eine Lichterkette, die ihr eh schon habt.

👻 einen schwarzen Stift

👻 eine Schere Auf die Joghurtbecher mal ihr Gesichter auf. Dann stellt ihr die Becher auf den Kopf und schneidet oben mit der Schere ein Kreuz hinein oder ein kleines Loch. Dahinein könnte ihr in regelmäßigen Abständen - oder unregelmäßigen - ein oder zwei Birnen der Lichterkette hineinfädeln. So leuchten sie gut. Kleiner Tipp: Testet als erstes, ob eure Lichterkette überhaupt noch funktioniert. Ansonsten habt ihr die Arbeit umsonst gemacht. Lernt aus meinen Fehlern!

 

Gruselaugen aus Klorollen

Die genaue Anleitung könnt ihr hier auch noch einmal nachlesen: https://www.zerowastefamilie.com/post/halloween-bastelnmitklorollen


Der fahrende Geist.

Wir haben einen kleinen Saugroboter. Auf den habe ich einen großen Teddybären gesetzt. Ihr könnt jedes beliebige Stofftier verwenden. Dieser Teddybär bekam einen weißen Kissenbezug übergestülpt und ein schwarze Augen aufgeklebt. Wenn der Staubsauger losfuhr, sah es so aus, als würde der Geist schweben. Das ergibt einen tollen Grusel-Effekt. Die Leute wundern sich, wie das gehen kann. Aber so einfach ist es. 😁



Fledermäuse aus Klorollen

Fledermaus aus einer Klorolle und schwarzen Tonpapier

Die Kids sind ja schnell mal kreativ. Aus einer alten Klorolle haben sie mit Tonpapier Fledermäuse gebastelt. Die kann man auch aufhängen, so dass sie fliegen. Im Netz findet man viele tolle Bastelideen für Kinder für Halloween.


 

Essen als Deko 

Die Deko, die wir aus Lebensmitteln gemacht haben, ist nicht perfekt. Aber sie ist mit Liebe von den Kindern und mir gemacht worden. Darum geht es doch, dass man etwas gemeinsam macht und dabei Spaß hat. Ich zeige sie trotzdem, damit ihr auch seht, es geht nicht immer um 100% Ästhetik, sondern um 100% Spaß.

Es gibt bestimmt einige, die das noch viel besser können als wir. Teilt sehr gerne eure Bilder hier als Inspiration in den Kommentaren.


Der Kürbis

Leuchtender Kürbis mit eingeschnitzter Fratze

Der ausgehöhlte Kürbis gehört ja ganz klassisch zu Halloween. Er zeigt auch an, dass man in diesem Haus Süßigkeiten sammeln kann. Bei anderen Häusern sollte man nicht klingeln. Das ist eine Regel, die alle Kinder wissen sollten, damit Menschen, die Ruhe brauchen, diese auch bekommen.

Wer keinen Kürbis mag oder verwerten kann, der kann Folgendes tun:

💀 Ein Gesicht auf den Kürbis malen statt aushöhlen.

💀 Tieren als Futter geben. Meerschweinchen und Hasen lieben Kürbis.

💀 Kürbis einfrieren, wenn man es zeitlich nicht schafft, ihn zu verwerten. Daraus kann man dann hinterher zumindest Suppe machen oder Kürbismus. Ein gebackener Kürbis aus dem Ofen wird es wahrscheinlich nicht mehr, da der Kürbis matschig wird nach dem Auftauen.

💀 Weitergeben: Wenn ihr keinen Kürbis mögt oder vertragt, dann gebt ihn lieber weiter, Foodsharing, Whatsapp oder Freunde und Bekannte können potenzielle Abnehmer sein.

Das Gemüseskelett 

Silbernes Blech mit einem Skelett aus Gemüse darauf. Karotten und Gurken bilden Arme und Beine. Die Hände und Füße sind aus Blumenkohl. Die Rippen sind rote Paprika. Der Kopf ist eine Schüssel mit einem Dip. Darin sind Gemüsestreifen als Gesicht gelegt.

Wir haben ein Gemüseskelett aus verschiedenen Gemüsearten gemacht. Der Kopf war eine Schüssel mit einem beliebigen Dip. Die Rippen bildete eine Paprika. Das Ganze haben wir auf einem Tablett drapiert, es geht aber sicherlich auch auf einem Schneidebrett.

 

Gehirne

Gruselige Gehirne als kleinen Snack zwischendurch haben wir aus Walnüssen hergestellt. Diese überzogen wir mit Schokolade und dadurch sahen sie aus wie ein kleines Gehirn aus.

 

Gräber

Schwarze Schüssel mit Pudding drin. Über den Pudding sind Schokostreusel gestreut. Ein Butterkeks mit schwarzer Aufschrift "RIP" steckt im Pudding als Grabstein drin.

Als Dessert gab es kleine Gräber.

In eine Schüssel füllten wir Pudding.

Die Sorte ist egal.

Über dem Pudding haben wir Schokostreusel als Erde verteilt.

(Streusel gab es im Unverpacktladen. Habe ich immer auf Vorrat da, da sie nicht schnell verderben und ich keinen Laden in der Nähe habe)

Den Grabstein bildete ein Butterkeks, auf dem wir mit Lebensmittelfarbe bzw. Schokolade geschrieben haben "R.I.P." -also Rest In Peace.

 





Das schaurige Gebiss

Zwei Apfelspalten. Dawischen stecken Marshmellowstifte als Zähne

Zwischen zwei Apfelspalten mit roter Schale haben wir kleine Marshmallows gelegt.

Die Marshmallows dienen als Zähne und die Apfelspalten als Lippen.

Wenn es nicht gut klebt, nutzt einfach Erdnussbutter oder Marmelade als Klebstoff.





Das Problem mit den verpackten Süßigkeiten

Das Problem mit den verpackten Süßigkeiten kann man relativ einfach beheben. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.


Selbstgemachtes

Teller mit Keksen: weiße Geister, Kürbisse und Hexenhüte

Man kann beispielsweise Kekse selber backen. Diese kann man als Geister, Kürbisse oder Hexen ausstechen, backen, verzieren und verschenken. Natürlich funktioniert auch anderes Gebäck, wie beispielsweise Geister aus gebackenem Eischaum. Die vegane Alternative dazu wäre Aquafaba mit etwas Guakernmehl aufzuschlagen und dann zu backen.


Mandarinen mit Gesicht

Mandarine, die mit einem Gesicht. Das wurde mit einem schwarzen Kreidestift aufgemalt

Manche malen auf Mandarinen schaurige Gesichter wie bei einem Kürbis drauf und geben die den Kindern mit. Nicht bei allen Kindern ist das beliebt, aber das ist auch nicht bei allen Kindern unbeliebt. Viele mögen leckere Wurst. Meine Kinder haben sich immer über die Mandarinen gefolgt, denn dann gab es Mandarinenwurst, frisch ausgepresst.


Banane mit Gesicht

Auch auf Bananen wird oft ein Gesicht aufgemalt. Dann sehen die Bananen wie kleine Geister aus. Ich mag das persönlich nicht so gerne. Grund: die Kinder legen beim Sammeln oft größere Strecken zurück. In den Beutel kommen dann die Bananen, Bonbons und sonst Sonstiges hineingeschmissen, so dass die Bananen dann in Mitleidenschaft gezogen werden. Einige Kinder mögen Bananen nicht mit kleinen braunen Stellen. Viele Eltern wissen außerdem dann nicht, was sie mit Matschbananen anstellen können. Schlussendlich landen einige Bananen im Müll und das muss nicht sein. Ich hätte hier übrigens ein leckeren Tipp, was ihr mit Matschbananen anstellen könnt. (Knuspermüsli)

 

Süßigkeiten unverpackt.

"Ih, da langen die Kinder mit ihren mit bakterien- und virusverseuchten Fingern alle in die Süßigkeiten an. Das ist doch nicht hygienisch!"

Richtig, das wäre nicht hygienisch. Von mir bekommt ihr nur hygienische Ideen 😀!

Die geht so:

Kauft eure Süßigkeiten unverpackt oder im Großpack.

Wenn die Kinder klingeln, gebt ihr den Kindern mit einer Zange (kann auch eine Grillzange sein) ein Gummibärchen oder mehrere heraus auf die Hand.

Dabei müsst ihr die Kinderhände gar nicht berühren. Kommt es tatsächlich doch einmal versehentlich zu einer Berührung, könnt ihr die Zange wieder waschen. So könnt ihr auch hygienisch Süßigkeiten verteilen, ohne dass alles einzeln verpackt sein müssen.


Party Mitgebsel

Nicht nur an Kindergeburtstagen, sondern auch auf Halloween-Partys ist es mittlerweile üblich, dass man seinen Gästen Kleinigkeiten als Geschenke mitgibt, sogenannte Party-Mitgebsel.

Das sind meistens sehr günstige Plastiksachen, manchmal auch Süßigkeiten. Das Problem dabei ist, dass gerade diese kleinen Plastikspielsachen wie Glibberkürbisse oder Geister aus weichem Plastik oft sehr schadstoffbelastet sind.

Wurden sie bei chinesischen Billigläden wie TEMU oder SHEIN gekauft, kann man davon ausgehen, dass sie Schadstoffe enthalten.

Denn das Problem bei der billigen China-Ware ist, dass, wenn sie unter 150 Euro Warenwert versendet werden, sie nicht vom Zoll kontrolliert werden. Damit können sie europäische Bestimmungen zu Schadstoffgehalten leicht umgehen und vor allem überschreiten. Laut dem Ausschuss für Binnenmarkt- und Verbraucherschutz sind 95% der bestellten Waren bei Temu und Co. bei Testkäufen aufgefallen. Sie enthielten gefährliche Schadstoffe über den zugelassenen Grenzwerten und Chemikalien, die in der EU gar nicht zugelassen sind. Die EU möchte hierzu neue Gesetze erlassen. Wie es aussieht, treten sie aber erst 2028 in Kraft.

Abgesehen von der Schadstoffproblematik sind Plastikspielzeuge, die zu Halloween eigentlich eher ein Wegwerfartikel sind, Restmüll. Da sie keine Verpackung sind, werden sie auch nicht recycelt.

Also macht euch vorher bitte immer Gedanken alá:

Brauche ich das wirklich?

Was mache ich, wenn ich es nicht mehr brauche?

Kann man es wiederverwenden?

Kann man es recyceln?

Kann man es reparieren?

Meistens ist die Antwort bei solchen Billig-Mitgebseln: Nein. Deshalb vermeiden wir sie lieber komplett. Bei uns gibt es als Mitgebsel höchstens Süßigkeiten oder Selbstgebasteltes von der Party mit nach Hause.


Habt Ihr noch weitere Ideen? Teilt sie gerne mit uns! Wenn ihr sie in den Kommentaren unten schreibt, helfen sie nicht nur mir, sondern allen Lesenden auf diesem Blog weiter!


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